Was bedeutet „verhütetes“ Saatgut?
Damit sich die verschiedenen Tomatensorten nicht verkreuzen können, verhüte ich die Blütenstände mit Organzasäckchen. Noch bevor sich die erste Knospe eines Blütenstandes öffnet kommt ein feinmaschiges Säckchen darüber. Somit wird verhindert, dass durch Wind oder Insekten eine Fremdbestäubung stattfindet.
Sobald alle Blüten verblüht sind, nehme ich das Säckchen wieder ab und die Früchte können sich ausbilden.
Die Organzasäckchen werden dann auf linksgedreht gewaschen und für 24 Stunden tiefgefroren, bevor ich sie für eine andere Sorte verwende.
Wie ihr seht ist das „Verhüten“ ein erhöhter Arbeitsaufwand, den ich aber gerne in Kauf nehme, um so die Qualität meiner Produkte zu steigern.
Normalerweise sind Tomaten Selbstbestäuber und die Gefahr einer Fremdbefruchtung gilt als sehr gering. Allerdings gibt es auch einige Sorten, häufig Fleischtomaten, bei denen der Griffel weit aus der Blüte herausragt. Solchen Sorten verkreuzen sich gerne, ob durch Wind oder Insekten. Deswegen greifen viele Tomatenliebhaber gerne auf „verhütetes“ Saatgut zurück, ich selbst auch.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie enttäuschend es ist, wenn man wieder ein „Kuckucksei ausgebrütet hat“. Über Monate hinweg zieht man Pflanzen groß, pflegt sie und freut sich auf eine ganz bestimmte Sorte besonders und dann kommt irgendetwas ganz anderes bei raus.
Aus diesem Grund biete ich (fast) ausschließlich verhütetes Saatgut an. Falls die Blüten sich mal schneller geöffnet haben als ich sie verhüteten konnte, stelle ich das unverhütete Saatgut zum reduzierten Preis in den Shop. Also nicht wundern, falls euch das Wort „unverhütet“ im Shop begegnet 😉